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Finite Elemente Methoden (Wintersemester 2014/15)

Viele Vorgänge in Natur, Technik und Wirtschaft lassen sich mit Hilfe partieller Differentialgleichungen (engl. Partial Differential Equations, kurz: PDEs) beschreiben. Um quantitative Aussagen über den Verlauf dieser Vorgänge zu machen, ist man daher an Lösungen dieser PDEs interessiert. Allerdings ist es in praktischen Anwendungen nur in Ausnahmefällen möglich, eine analytische Lösung zu bestimmen. An dieser Stelle kommt die Numerik ins Spiel, die das unendlichdimensionale Problem durch ein "ähnliches", endlichdimensionales Problem - die Diskretisierung - ersetzt, welches effizient mit einem Computer gelöst werden kann.

Termine
Vorlesung: Montag 11:30-13:00 1C-02
11:30-13:00
Freitag 11:30-13:00 1C-02
Übung: Mittwoch 9:45-11:15 Z 1
Lehrende
Dozent, Übungsleiter Prof. Dr. Christian Wieners
Sprechstunde: Dienstag 09:30 - 10:30 Uhr
Zimmer 3.041 Kollegiengebäude Mathematik (20.30)
Email: christian.wieners@kit.edu
Übungsleiter Dr. Johannes Ernesti
Sprechstunde: Nach Vereinbarung
Zimmer Kollegiengebäude Mathematik (20.30)
Email: johannes.ernesti@kit.edu

Die Finite Elemente Methode (FEM) liefert Funktionenräume, die sich besonders gut für die Diskretisierung partieller Differentialgleichungen eignen. Die Grundidee besteht darin, das Rechengebiet \Omega in eine endliche Anzahl "ähnlicher" Zellen, z.B. Dreiecke (in 2D) oder Tetraeder (in 3D), zu zerlegen und Funktionen zu betrachten, die eingeschränkt auf eine solche Zelle von "einfacher" Gestalt sind. Ein typisches Beispiel eines FE-Raumes ist der Raum S_h^1 der stetigen Funktionen u: \Omega \to \mathbb{R}, deren Einschränkung u|_K : K \to \mathbb{R} auf jede Zelle K \subset \Omega der Zerlegung eine lineare Funktion ist.

Für die Lösung partieller Differentialgleichungen mit der Finite Elemente Methode ist die klassische Lösungstheorie nicht geeignet - z.B. ist ein stückweise lineares u_h \in S_h^1 im Allgemeinen nicht differenzierbar, sodass u_h keine Lösung der PDE im klassischen Sinne sein kann. In der Vorlesung wird daher die schwache Ableitung zusammen mit den relevanten Sobolevräumen definiert und der Begriff der schwachen Lösung einer PDE eingeführt.

Die Vorlesung ist folgendermaßen aufgebaut:

  • Mathematische PDE-Modelle
  • Variationelle Formulierung einer PDE in geeigneten Funktionenräumen
  • Interpolationstheorie für FE-Räume
  • Einführung der Finite Elemente Methode (insbesondere Konvergenz/Stabilität)
  • Praktische Aspekte der FEM (u.a. Simplizidiale Elemente, Konsistenzfehler und Kubatur)
  • Nichtkonforme und gemischte FEM und Sattelpunktprobleme am Beispiel der Stokes-Gleichung

Gegen Ende des Semesters werden je nach verfügbarer Zeit ausgewählte Themen aus der Vorlesung Numerik für Partielle Differentialgleichungen II (WS2010/11) behandelt.

Die Vorlesung "Einführung in das Wissenschaftliche Rechnen" ist komplementär zur Vorlesung "Finite Elemente Methoden" und mehr praktisch orientiert, sodass beide Veranstaltungen unabhängig voneinander besucht werden können.
Kenntnisse aus dem Modul "Differentialgleichungen und Hilberträume" sind hilfreich, aber nicht erforderlich.


Mailingliste

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Übungsblätter

1. Übungsblatt (1. Korrigierte Version) -- Besprechung: 29. Oktober 2014
2. Übungsblatt -- Besprechung: 03. November 2014 (1C-02)
-- (Lösungsvorschlag für Aufgabe 3)
3. Übungsblatt -- Besprechung: 12. November 2014
-- (Lösung eines Laplace-Problems mit unstetigen Randdaten)
4. Übungsblatt -- Besprechung: 17. November 2014
5. Übungsblatt -- Besprechung: 26. November 2014
6. Übungsblatt -- Besprechung: 03. Dezember 2014
7. Übungsblatt -- Besprechung: 10. Dezember 2014
8. Übungsblatt -- Besprechung: 17. Dezember 2014
9. Übungsblatt -- Besprechung: 07. Januar 2015
10. Übungsblatt -- Besprechung: 14. Januar 2015
11. Übungsblatt -- Besprechung: 21. Januar 2015
12. Übungsblatt -- Besprechung: 28. Januar 2015
13. Übungsblatt -- Besprechung: 04. Februar 2015
14. Übungsblatt -- Besprechung: 11. Februar 2015

Prüfung

Je nach Höreranzahl wird eine schriftliche oder mündliche Prüfung am Semesterende angeboten.

Neben der Vorlesung wird wöchentlich eine Übung abgehalten, um den Vorlesungsstoff zu vertiefen und zu ergänzen. Der Inhalt der Übungen bereitet auch auf die Prüfung vor.

Literaturhinweise

Knabner/Angermann: Numerik partieller Differentialgleichungen, Springer 2000
Braess: Finite Elemente, Springer 2013
Ciarlet: The finite element method for elliptic problems. North-Holland.
Deuflhard/Bornemann: Numerische Mathematik III, de Gruyter 2002
Brenner/Scott: The Mathematical Theory of Finite Element Methods, Springer 2008
Ern/Guermond: Theory and Practice of Finite Elements, Springer 2004