Entscheidungshilfen für ein Lehramtsstudium
Die Frage, ob jemand für den Beruf der Lehrerin bzw. des Lehrers geeignet ist, lässt sich nicht pauschal beantworten. Wir wollen hier einige Informationen zur Entscheidungsfindung beitragen.
Die Seite ist wie folgt aufgeteilt:
Lehramt - für mich?
Wahrscheinlich gibt es nicht viele Berufe, an die die Gesellschaft so widersprüchliche Anforderungen stellt: Gerecht soll er sein, der Lehrer, und zugleich menschlich und nachsichtig, straff soll er sein, doch taktvoll auf jedes Kind eingehen, Begabungen wecken, pädagogische Defizite ausgleichen. Suchtprophylaxe und Aids-Aufklärung betreiben, auf jeden Fall den Lehrplan einhalten, wobei hochbegabte Schüler gleichermaßen zu berücksichtigen sind wie begriffsstutzige.
Mit einem Wort: Der Lehrer hat die Aufgabe, eine Wandergruppe mit Spitzensportlern und Behinderten bei Nebel durch unwegsames Gelände in nordsüdlicher Richtung zu führen, und zwar so, dass alle bei bester Laune und möglichst gleichzeitig an drei verschiedenen Zielorten ankommen.
Prof. Müller-Limmroth ("Zürcher Weltwoche" vom 02.06.1988)
Wer von dieser Einschätzung abgeschreckt wird, sollte jetzt nicht mehr weiterlesen. Allen anderen wollen wir als weitere Entscheidungshilfe hier ein paar Tipps und Anregungen zusammenstellen.
Eine grundlegende Voraussetzung für den Beruf der Lehrerin bzw. des Lehrers ist Freude am Umgang mit Kindern und Jugendlichen. Hier ist es unerlässlich, sich mit der gleichen Begeisterung mit den Problemen von Fünftklässlern auseinanderzusetzen wie mit den Schwierigkeiten von Jugendlichen oder jungen Erwachsenen.
Ein weiterer Aspekt ist das Lehren. Es muss grundsätzlich Spaß bereiten, anderen etwas zu erklären. Hierzu gehört natürlich auch die Fähigkeit, komplizierte Sachverhalte in kleine verständliche "Happen" zu zerlegen und diese altersgerecht zu servieren.
Wichtig für jedes Lehramt, aber insbesondere für das Lehramt Mathematik ist der fachliche Aspekt. Das, wie es die Pisastudie nennt, Schlüsselfach Mathematik kann nur unterrichten, wer den zu unterrichtenden Stoff und die anzuwendenden Methoden sicher beherrscht und alles von einem höheren Standpunkt aus betrachten kann. Deshalb ist das Fachstudium in Mathematik die Grundlage der gesamten Ausbildung. Eine gute Note im Fach Mathematik und Freude an der Mathematik selbst sind gute Anzeichen dafür, dass die rein fachlichen Anforderungen bewältigt werden können.
Fazit: Wer mit Freude und Interesse an die Mathematik herangeht und die drei obigen Kriterien erfüllt, ist in einem Lehramtsstudium Mathematik gut aufgehoben. Schließlich ist es ein wichtiges Ziel der späteren Lehrkraft, die Schülerinnen und Schüler auf ein mögliches Studium vorzubereiten und für ein Mathematik- oder MINT-Studium zu begeistern. Das gelingt nur dann, wenn man selbst mit Begeisterung studiert hat.
Gründe für Karlsruhe
Für die Stadt Karlsruhe spricht zunächst die geographische Lage. Direkt an der französischen Grenze gelegen ist man in fünf Stunden in Paris oder in 30 Minuten auf der nächsten Skipiste im Schwarzwald. Karlsruhe selbst liegt in der Rheinebene und ist mit seinen vielen Parkanlagen ein Paradies für Radler. Das Modell des öffentlichen Nahverkehrs von Karlsruhe hat weltweit für Aufsehen gesorgt.
Die Gebäude der Universität bilden einen klassischen Campus, vom Mathematikgebäude können Fußgängerzone, Marktplatz oder Schlosspark zu Fuß innerhalb von fünf Minuten erreicht werden (Übersichtsplan). Die Universität hat mit ihrem Funknetz eine Vorreiterrolle als Notebook-Universität übernommen. Es gehört schon zum alltäglichen Bild, dass im Sommer die Studierenden mit ihren Notebooks im benachbarten Schlosspark arbeiten.
Für ein Mathematikstudium in Karlsruhe spricht alles, was die Universität auch für die wissenschaftlichen Bachelor- und Masterstudiengänge interessant macht. Dadurch dass an der Universität Karlsruhe sowohl die Natur- und die Ingenieurwissenschaften, aber auch die Geistes- und Sozialwissenschaften sowie Musik- und Kunsthochschulen vertreten sind, können in Karlsruhe zu einem Hauptfach Mathematik die folgenden Fächer kombiniert werden:
Unsere Fakultät hat eine lange Tradition in der Ausbildung von Gymnasiallehrern und - lehrerinnen. Viele Jahrgänge von Studierenden haben hier nach einem erfolgreichen Studium ihr Abschlusszeugnis erhalten und sind inzwischen in Amt und Würden. Dass wir dabei gar nicht so verschroben sind, wie man immer von Mathematikern denkt, sondern gesellig und auch fröhlich feiern können, zeigen die Bilder von unserem jährlichen Fakultätsfest.
Informationsquellen
Informationsbroschüren gibt es online beim Zentrale Studienberatung (ZSB)
Dort ist auch eine persönliche Beratung möglich.
Für Schülerinnen und Schüler gibt es regelmäßig im November den Studieninformationstag und im April den Girls' Day.
Die Studienberatung der Fakultät für Mathematik steht auch allen Interessierten offen.
Bewerbung und Anmeldung (Immatrikulation)
Wer sich sich dazu entschieden hat, ein Lehramtsstudium am KIT zu beginnen, sollte sich möglichst bald beim Studienbüro des KIT um einen Studienplatz bewerben.
Nach der Zulassung muss man sich immatrikulieren. Damit erhält man eine KIT-Karte und einen KIT-Account und kann Bibliothek, Mensa, Lernplattformen, elektronische Studierendenverwaltung oder den öffentlichen Nahverker (günstig) nutzen.
In den meisten Fällen startet das Studium im Wintersemester. Der Vorlesungsbeginn ist etwa Mitte Oktober. Für Studienanfänger(innen) heißt das oft, zuerst auf Wohnungssuche zu gehen und sich um BAfÖG kümmern zu müssen. Dabei ist das Studierendenwerk eine nützliche Hilfe.
Außerdem hat die Fachschaft Mathematik einen besonderen Service - die Orientierungsphase oder O-Phase. Erfahrene Studierende geben den Studienanfänger(innen) vor dem Vorlesungsstart Tipps zur Organisation des Studiums und zeigen die wichtigsten Lokalitäten von Stadt und Universität, sodass man für das Leben und Studieren in Karlsruhe bestens gerüstet ist. So findet man auch schnell neue Freunde.